Bewahrt: Geschichte der Schuhfabrik auf PVC-Planen

Bewahrt: Geschichte der Schuhfabrik auf PVC-Planen Mobile Erinnerungen Hervorgegangen aus einem Schuhmacherstreik, seit über 40 Jahren von Künstlern und kunstnahen Dienstleistern genutzt, beliebtes Besucherziel während der alljährlichen Langen Kunstnächte und mittlerweile auf dem Weg zu einem Begegnungszentrum Kulturfabrik: Die Alte Schuhfabrik in Leonberg hat eine bemerkenswerte Geschichte. Wertschätzung der Vergangenheit und Gegenwart: Die Banner zur Geschichte der Alten Schuhfabrik an ihrem derzeitigen Ausstellungsort im Hof der Alten Schuhfabrik. Foto: Kulturfabrik / ch   Fachleute haben die Einzigartigkeit und den historischen Wert der ehemaligen Süddeutschen Schuhfabrik als letzter baulicher Zeugin der Leonberger Industrialisierung im 19. Jahrhundert bestätigt. Doch in der Stadtgesellschaft hört man immer noch Stimmen, die von Unkenntnis und teils auch aktivem Nichtwissenwollen geprägt sind. Schuhfabrikhistorie in Kurzform: Während der „Zukunftsstätte“ hingen die Banner vor der Steinturnhalle. Foto: Kulturfabrik / ch   Um die Wertschätzung für diesen Teil der Heimatgeschichte zu stärken und vor dem Vergessen zu bewahren, hat sich der Verein Kulturfabrik Leonberg entschlossen, die bewegte Historie des Gebäude-Ensembles näher zu erforschen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zugleich wird deutlich, dass diese Geschichte nicht tot, sondern quicklebendig ist. Künstler, Kulturschaffende, kunst- und kulturbegeisterte Kunden und Besucher sowie nicht zuletzt die Mitglieder des Vereins Kulturfabrik Leonberg fügen ihr täglich neue Facetten hinzu. Auf vier farblich abgesetzten Folien werden die wichtigsten Ereignisse in und rund um die Alte Schuhfabrik in knappen Texten und Bildern dokumentiert. Jedes dieser Banner bildet ein eigenes Kapitel der über 120-jährigen Fabrikgeschichte ab. Ein durchgängiger Zeitstrahl erleichtert die chronologische Orientierung. Um die Geschichte der Alten Schuhfabrik auch einem eher kunst- und kulturfernen Publikum, an abgelegenen Orten und/oder außerhalb geschlossener Räume präsentieren zu können, sind die Kapitel auf wetterfeste PVC-Planen gedruckt, die flexibel und ohne großen Aufwand transportiert sowie rasch auf- und wieder abgebaut werden können. Die Banner sind eine Einladung an alle Interessierten, sich aktiv in die erfolgreiche Fortschreibung der Geschichte der Alten Schuhfabrik mit einzubringen.

Vorausgeschaut: „Zukunfts(Rast)stätte“ machte Kulturareal erlebbar

Vorausgeschaut: „Zukunfts(Rast)stätte“ machte Kulturareal erlebbar Tankstelle und Bühne für die lokale Kultur Drei Wochen im Herbst, von Ende September bis Mitte Oktober 2022, glich der Platz zwischen Alter Schuhfabrik und Steinturnhalle einer Art kulturellem Experimentierlabor. Zuerst wurde gezimmert, genagelt und gebaut. Ein agiles Team der Kölner Installationskünstlerwerkstatt Studio Quack zauberte in Rekordtempo einen multifunktionalen Kiosk im Stil einer Autobahnraststätte auf das – vorübergehend autofreie – Areal. Eine Tankstelle und Bühne für die Kultur. Bestückt mit Durstlöschern und bespielt von Künstlern, Schauspielern, Musikern, Naturschützern, Freizeitsportlern, Nachbarn, Familien, Kindern und Jugendlichen. Am 30. September war Eröffnung der „Zukunfts(Rast)stätte“. Engagierte Einzelpersonen, Organisationen und Vereine, darunter unser Kulturfabrik e.V., luden zwei Wochen lang zu Veranstaltungen und Mitmachaktionen ein: Es wurde nach Herzenslust gebastelt, getanzt, gespielt, diskutiert, gemalt, gekocht und noch vieles mehr. Kurzum: Akteure wie Besucher haben die Zeit genutzt und ausgiebig Kultur getankt. Im Folgenden stellen wir die mit unserer Beteiligung entstandenen Aktivitäten näher vor. Auf die zahlreichen wunderbaren Beiträge anderer Gruppen wird auf der Homepage der Stadt Leonberg eingegangen. Wie war das alles möglich? Den gemeinsamen Rahmen bildete das von der KulturRegion Stuttgart ausgeschriebene Festival ÜBER:MORGEN. Über 20 Kommunen im Großraum Stuttgart waren daran beteiligt – jede mit einem anderen Projekt. In Leonberg entschied man sich für eine Pop-up-Installation in Form einer „Zukunfts(Rast)stätte“. Die Idee in Anlehnung an die Leonberger Verkehrsproblematik und die Autobahnnähe habe man gemeinsam mit den von der KulturRegion vorgeschlagenen Installationskünstlern entwickelt, berichtet der Leiter des Amts für Kultur und Sport, Jonas Pirzer. Das Ziel: „Sichtbarmachen von tollen Dingen, die hier passieren, neue Formate entwickeln, Menschen zusammenbringen, bescheidene innenstädtische Utopien ermöglichen, Potenziale erforschen, kulturelle Zukunft gemeinsam gestalten …“ Und warum gerade auf diesem Platz? „Weil sowohl Schuhfabrik als auch Steinturnhalle interessante Gebäude sind, und der Parkplatz dazwischen mehr sein kann als nur ein Parkplatz“, so Pirzer. Außerdem liege der Ort zentral und sei leicht zu erreichen. Eine Erkenntnis, die der Verein Kulturfabrik nur unterstreichen kann. Schon seit zwei Jahren werben wir für ein von Vereinen, Initiativen und Stadt gemeinsam bespieltes „Kulturareal Steinstraße“. Mit dem Festival ist diese Vision nun für drei Wochen gelebte Realität geworden. Und das Beste: Jede/r konnte mitmachen. Alles in allem ein Kulturevent, das eine Fortsetzung verdient.                      

Zurückgeblickt: Was Akteure über die „Zukunfts(Rast)stätte“ sagen

Zurückgeblickt: Was Akteure über die „Zukunfts(Rast)stätte“ sagen Theater und Talente Die „Zukunfts(Rast)stätte Leonberg“ im Herbst 2022 hatte viele Akteure, unser Verein Kulturfabrik Leonberg war nur einer davon. Einige engagierte Stimmen im Nachhinein.   Ich fand es super, dass sich so viele Institutionen, Gruppen, Vereine und Einzelpersonen mal außerhalb ihrer gewöhnlichen Treffpunkte begegnet sind und man sich, zum Beispiel in der Plauderecke vor der Steinturnhalle, bei den Geh-Sprächen oder im offenen Quartierstreff, kennenlernen konnte. Ich kann Ihnen versichern, die engagierten Nachbar*innen haben sich riesig gefreut, mit neuen Interessierten in Kontakt zu kommen, über bestehende Gruppierungen und Interessen hinweg, einfach als Nachbar*innen. Linda Haug, Quartierskoordinatorin der Samariterstiftung Leonberg   Die Zukunftsstätte hat die Möglichkeit geboten, die Vielseitigkeit des Leonberger Kulturlebens in seiner ganzen Breite, die durchaus vorhanden ist, zu erleben. Eine große Chance lag darin, die Kulturfabrik / Schuhfabrik wieder und vielleicht in einer neuen Weise ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Hier ist zu hoffen, dass dadurch eine neue Entwicklung angestoßen werden kann. Nicole Bender, Regisseurin und Schauspielerin bei der Bühne 16   Die inklusive Open Stage „Spotlight“ hat es jungen Menschen ermöglicht, ihre Stärken und Talente auf die Bühne zu bringen: ob Tanz, Gesang, Comedy oder Zauberei – alles war möglich. Das hat das Selbstbewusstsein Einzelner gestärkt, Begegnung geschaffen und Jugend sowie Jugendkultur in ihrer Diversität sichtbar gemacht. Ein Zugewinn, denn: Jugendliche sind die Erwachsenen von morgen! Teresa Tellini und Lars Schoppe, Mobile Jugendarbeit Stadtmitte, Waldhaus gGmbH in Kooperation mit dem Stadtjugendreferat und der Lebenshilfe Leonberg e.V.   Wir sind kurzfristig, aber sehr motiviert in das Projekt hineingestolpert und die Schüler*innen wurden gleich zu Beginn mit praktischen Arbeitsaufträgen konfrontiert. Innerhalb von zwei Doppelstunden à 90 Minuten haben verschiedene Gruppen viel kreative Arbeit geleistet. Drei Kunst-Grundkurse waren beteiligt und gestalteten und bauten Plakate und Schilder. Der neue Kunst-Leistungskurs entwarf in der ersten Unterrichtsphase Modelle für eine kleinere Litfass-Säule, die dann gemeinsam mit dem Orga-Team und Studio Quack vor der Alten Schuhfabrik realisiert wurde. Die Form der Litfass-Säule hat sich im kreativen Prozess stark verändert und man kann sie zurzeit auf dem Schulhof des Albert-Schweitzer-Gymnasiums sehen. Gudrun Wagner, Lehrerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium Leonberg über den Workshop „Bock auf Zukunft“ Alle Fotos: Privat

Selbst gemacht: Urbaner Garten an der Schuhfabrik

Selbst gemacht: Urbaner Garten an der Schuhfabrik Grünes Wachstum im Hinterhof In vielen Städten weltweit gibt es sie schon: urbane Gärten. Auch in Leonberg existieren schon mindestens zwei. Einer wurde erst im Sommer 2022 bei der Alten Schuhfabrik angelegt. Was unterscheidet einen solchen modernen städtischen Garten von einem herkömmlichen Kleingarten? „Er ist kein Privat-, sondern ein Gemeinschaftsgarten, er ist öffentlich zugängig und er bereichert das Leben in der Stadt“, sagt Tobias Kegler. Nach den Worten des Garten-Initiators und Vorstandsmitglieds im Verein Kulturfabrik Leonberg waren die Idee für einen urbanen Garten und die dafür notwendigen Kontakte schon vor der Corona-Pandemie da, aber: „Anlässlich des „Zukunftsstätte“-Projekts haben wir das endlich aufgegriffen.“   Mit Unterstützung der Floristikmeisterin Eleonore Schick und von Johanna Moltmann-Herrmann von der Leonberger BUND-Ortsgruppe legten Gartenfreunde in mehreren gemeinschaftlichen Arbeitseinsätzen im Hinterhof der Alten Schuhfabrik ein Hügel- und ein Hochbeet an. Sie errichteten einen Kompost und ein Gartentor aus knorrigen Ästen und zimmerten eine rustikale Sitzgelegenheit aus Paletten. Jeder konnte mitmachen. „Im Rahmen der Zukunftsstätte haben wir auch viel Unterstützung von der Stadt Leonberg bekommen, die uns zum Beispiel Bodensubstrat, Schnittgut und einen Wassertank zum Auffangen von Regenwasser gestellt hat“, so Tobias Kegler. BUND-Mitglieder spendeten Setzlinge, Kräuter und eine Wassertankzuleitung von der Regenrinne. „Und plötzlich stand eine Steige Blumen da, ich wusste gar nicht, woher die kam“, freut sich Tobias Kegler. Auch einige Topfbeete kamen hinzu. Den Freiwilligen geht es nach seinen Worten bei der Gartenarbeit nicht nur um den inzwischen geernteten leckeren Salat, sondern auch um die Freude am Gärtnern, an gesunden Lebensmitteln, um Naturerfahrung in der Stadt sowie nicht zuletzt um das Gemeinschaftserlebnis. „Zum Beispiel haben zwei Familien mit Kindern eines der Beete angelegt, und ein Nachbar hat sich bereit erklärt, von Zeit zu Zeit die Pflanzen zu gießen.“ Tobias Kegler fügt hinzu: „Für alle, die mitgeholfen haben, war es eine positive Erfahrung. Alle sind bereit, im kommenden Frühjahr wieder einen Beitrag zu leisten.“   Der Verein Kulturfabrik Leonberg e.V. wird sich um die Zukunft dieser grünen Ecke an der alten Schuhfabrik kümmern. Pläne gibt es schon: Neben Beeren, Kräutern und verschiedenen Salatsorten soll im urbanen Garten dann auch Gemüse angebaut werden. Kontakt für Interessierte: info@tobiaskegler.com oder info@kulturfabrik-leonberg.de

Gefragt: Workshop „Bock auf Zukunft“ mit Jugendlichen

Gefragt: Workshop „Bock auf Zukunft“ mit Jugendlichen Zukunftsideen für Leonberg Wir wollen gemeinsam die Zukunft gestalten? Was liegt da näher als die jungen Leute direkt nach ihrer Meinung und ihren Ideen für die Zukunft in Leonberg zu fragen? Das dachten sich Tobias Kegler vom Vorstand des Vereins Kulturfabrik Leonberg und die Leonberger Designerin Ulrike Klaus bei der Auftaktveranstaltung zur „Zukunftsstätte Leonberg“ im Frühjahr 2022. Sie nahmen Kontakt zu Leonberger Schulen auf und entwarfen ein Konzept für Schüler-Workshops unter dem Motto „Bock auf Zukunft“. In drei Klassen am Johannes-Kepler-Gymnasium und an der Marie-Curie-Gesamtschule trugen Schülerinnen und Schüler ihre Erwartungen, Hoffnungen und zum Teil auch Befürchtungen zusammen. Auf farbigen Zetteln notierten sie Slogans wie „Badesee im Stadtpark“, „Mehr Cafés“, „Nicht so viel Abgase“, „Mehr Grün/Bepflanzung auch an Häusern“, „Keine Kriege“ und vieles mehr. In Zusammenarbeit mit der Lehrerin Gudrun Wagner am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) entwickelte sich daraus ein Kunstprojekt: Die Kunst-Grundkurse verwandelten ausgewählte Schülerwünsche in bunt bemalte Holztafeln.     Der Kunst-Leistungskurs zimmerte dann eine Konstruktion, auf der diese Tafeln zur Schau gestellt wurden. Was anfangs als Litfass-Säule geplant war, wurde dann nicht senkrecht, sondern horizontal aufgestellt. Eine geniale Idee, denn dadurch wurde die „Säule“ begehbar. Man baute gemütliche Sitzbänke ein, installierte Lichterketten und arrangierte in diesem Konstrukt die Tafeln aus den Kunst-Grundkursen. Darauf Sprüche wie „Feel Culture“, „ÖPNV 365-Euro-Ticket“, „Kill Smoking“ und „Coffee Shop“. Die gekippte Litfass-Säule war während des dreiwöchigen „Zukunftsstätte“-Festivals auf dem Platz der Steinturnhalle ausgestellt. Sie fand nicht nur bei Gleichaltrigen, sondern bei allen Festivalbesuchern, Eltern und Passanten Beachtung. Nun hat sie einen Platz auf dem Schulhof des ASG gefunden. Alle Jugendlichen seien mit Feuereifer dabei gewesen, sagen unisono Tobias Kegler, Ulrike Klaus und Gudrun Wagner rückblickend. Einige Jugendliche fanden es überraschend und waren erfreut, dass sie überhaupt zu ihren Zukunftsvorstellungen gefragt wurden: „Das kam gut an.“ Durch die Kooperation mit Schulen und deren Einbindung in eine kulturelle Veranstaltung im öffentlichen Raum sind neue Verknüpfungen zwischen Schülern, Lehrern und Kreativen, aber auch der Kreativen untereinander entstanden.

Begeistert: Kreativworkshops für Kinder und Erwachsene

Begeistert: Kreativworkshops für Kinder und Erwachsene Figuren aus Ytong und coole Bilder Ihre Hände gebrauchen, um selbst kreativ zu werden, konnten die Besucher von drei Kreativworkshops, die Brigitte Guggenbiller während der „Zukunftsstätte“ angeboten hat. Angesprochen waren neben Erwachsenen auch Kinder. „Ich möchte, dass Kinder kreativ werden und nicht nur am Computer oder Handy spielen“, sagt die ausgebildete Kunsttherapeutin und freischaffende Künstlerin. In ihrem Atelier in der Alten Schuhfabrik leitete sie am Sonntag, 2. Oktober 2022, Kinder und Erwachsene an, kleine Skulpturen aus Ytong herzustellen. Das poröse Material lässt sich ohne großen Kraftaufwand mit Sägen und Feilen bearbeiten, sodass in zwei bis drei Stunden schon vorzeigbare Ergebnisse herauskommen. Auf diese Weise entstanden beispielsweise kleine Tierfiguren. Ihre Werke durften die Teilnehmer anschließend mit nach Hause nehmen. „Während des gemeinsamen Arbeitens herrschte eine heitere Stimmung. Am Ende waren Kinder und Eltern begeistert, und ich bekam sogar Applaus“, freut sich die Workshop-Leiterin.   Während der Ytong-Workshop sehr gut besucht war, blieben beim zweiten Workshop unter dem Motto „Experimentelles Malen mit wasserlöslichen Farben“ am Mittwochabend, 12. Oktober, die Besucher aus. „Vielleicht lag es daran, dass unter der Woche niemand Zeit hat“, versucht Brigitte Guggenbiller, sich einen Reim darauf zu machen. Andererseits bietet sie auch in der vhs-Kunstschule in der Alten Schuhfabrik, im Kreativwerk Höfingen und in ihrem Atelier immer wieder an Wochentagen Abend-Workshops an, die gut angenommen werden. Der dritte Workshop fand im Rahmen der Sonntagsmatinee am 16. Oktober statt. Während sich unten in der Galerie die Erwachsenen bei Kunst und Jazz unterhielten, beteiligten sich zwei Etagen höher im Atelier von Brigitte Guggenbiller rund zehn Kinder und Jugendliche eifrig an der nachmittäglichen Malaktion. „Allen hat es Spaß gemacht und es entstanden coole Bilder“, zieht die Künstlerin zufrieden Bilanz. Das Material für alle drei Workshops hat sie aus eigenen Mitteln zur Verfügung gestellt. Wer wollte, konnte sich mit einem kleinen Beitrag ins Spendenkässle an den Kosten beteiligen.

Verknüpft: Vortrag über Regenwald, Klimakrise und Konsum

Verknüpft: Vortrag über Regenwald, Klimakrise und Konsum Amazonien und die Zukunft in Leonberg Was hat die Zerstörung des brasilianischen Regenwalds mit unserer Zukunft in Leonberg zu tun? Darum und um die Frage, wie jede/r von uns zu einer fairen Welt beitragen kann, ging es beim Lichtbildervortrag „Amazonien zwischen Faszination und Umweltkatastrophe“ am Abend des 26. September 2022 in der Galerie im Künstlerhaus. Eingeladen hatten der Verein Kulturfabrik Leonberg und der Eine-Welt-Laden Leonberg.   Johann Graf vom Verein POEMA, was die brasilianische Abkürzung für „Armut und Umwelt in Amazonien“ ist, berichtete von seiner im Sommer unternommenen Reise in zwei Reservate der Ureinwohner und zu Entwicklungsprojekten der brasilianischen Landlosen-Bewegung. Mit zahlreichen Lichtbildern gab er nicht nur lebendige Einblicke ins alltägliche Leben und die – von der Pandemie erschütterte – Gesundheitssituation der Ureinwohner, sondern erzählte auch davon, wie diese sich – nicht selten unter Einsatz ihres Lebens – gegen die Zerstörung des Regenwalds durch Holzräuber, illegale Goldsucher, eindringende Minengesellschaften und Viehzüchter wehren. Thematisiert wurde auch, wie sich unser europäisches Konsumverhalten auf die Zerstörung des Regenwalds und die damit verbundene globale Klimakrise auswirkt und wie jede/r Einzelne durch geändertes Verhalten gegensteuern kann. Darüber hinaus zeigte der Referent zwei Gemeinschaftsprojekte der verarmten Landbevölkerung, die dank der Unterstützung durch POEMA Erfolge mit Ökolandbau und Wiederaufforstung erzielen. Zum Schluss konnten die Besucher Fragen stellen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Der Eintritt war frei.

„Das wäre für jede Stadt eine Bereicherung“

Interview: Der Maler und Objektkünstler Wolfgang Schäfer über seine Rolle bei der Gründung des Kunstvereins Glaskasten in der Schuhfabrik Anfang der 1980er Jahre „Das wäre für jede Stadt eine Bereicherung“   Herr Schäfer, in letzter Zeit scheint sich eine Krise an die andere zu reihen – Klimakrise, Pandemie, Krieg in der Ukraine, Verteuerung der Lebenshaltungskosten – macht Ihnen diese Häufung manchmal Angst? Wolfgang Schäfer: Nein. Das macht mir keine Angst. Im Vergleich dazu, was die ältere Generation durchgemacht hat, ist das gar nichts. Wir haben jetzt 70 Jahre in Frieden gelebt und sind sehr verwöhnt. Wer in den 1970er Jahren „Die Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome gelesen hat, weiß Bescheid. Der Mensch meint immer, alles beeinflussen zu können. Jetzt sieht man, dass das nicht so ist. Sie finden also an diesen Krisen nichts Besonderes? Nein. Wer wie ich aus der evangelischen Jugendbewegung kommt, war schon immer umweltbewusst. Der Ukraine-Krieg ist nicht erfreulich. Aber es war vorhersehbar, dass es so kommen wird. Es wird noch tiefere Veränderungen geben. Trotzdem habe ich keine apokalyptischen Vorstellungen. Themenwechsel: Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Leonberg denken? Zuerst die Geburt meiner Töchter, die im Leonberger Kreiskrankenhaus zur Welt gekommen sind. Dann meine Zeit als Kunsterzieher am Johannes-Kepler-Gymnasium, aus der ich noch freundschaftliche Beziehungen zu einigen ehemaligen Kollegen habe. Und natürlich die Gründung des Vereins Glaskasten. Erinnern Sie sich noch, wie es dazu kam? Der spätere Gründer der Leonberger Jugendkunstschule Matthias Keller, der bei mir im Leistungskurs war, ging nach dem Abi an die Stuttgarter Kunstakademie. Dort lernte er andere Kunststudenten kennen, die in der Alten Schuhfabrik aktiv werden wollten. Aber vor dem Abschluss eines Mietvertrags verlangte der Eigentümer Sicherheiten, dass die Miete jeden Monat pünktlich überwiesen wird. Deshalb fragte mich Matthias Keller, ob ich als Hauptmieter auftreten könnte. Das haben Sie gemacht? Ja, ich war damals der einzige in unserem Kreis mit einem festen Monatseinkommen. Wir haben das ganze zweite Obergeschoss angemietet. Wir haben den Verein gegründet und im Winter 1980/1981 die Räume auf eigene Kosten hergerichtet. Ich hatte Handwerker an der Hand, die uns unterstützt haben, sodass wir nur das Material bezahlen mussten. Die Grundreinigung sowie das Abschleifen und Streichen haben wir selber gemacht. Und wer waren Ihre Untermieter? Insgesamt waren wir 15 Mieter, darunter Matthias Keller, der begabte Graphiker und Holzschnittkünstler Rolf Hausberg, der Graphiker Bernd Mack, die Malerin Charlotte Scheffel und der Bildhauer und Maler Johannes Kares. Wie haben Sie im zweiten OG Platz für 15 Leute geschaffen? Es hatte nicht jeder ein eigenes Atelier. Vielmehr haben wir die Etage in mehrere Räume unterteilt, die jeweils zwei gemeinsam genutzt haben. Das waren natürlich sehr kleine Kojen. Ich erinnere mich noch an meine: die hintere Treppe hoch, oben links. Da hatte ich vom Winter 1980/81 bis Herbst 1984 mein Atelier. Das hört sich nach harmonischem Zusammenleben mit den anderen Glaskasten-Mitgliedern an? Ein Zusammenleben in dem Sinn gab es nicht. Wir waren ja keine Gruppe mit gleichen künstlerischen Interessen. Neben Malern, Graphikern und Bildhauern gab es auch einen Fotografen, eine Puppenspielgruppe und die Popgruppe „Cocoon“, die bei uns geprobt hat. Was uns verbunden hat, war die Idee, das gemeinsam durchzuziehen. Was nicht immer ganz leicht war. Aber es gab doch gemeinsame Ausstellungen …? Ja, die erste gemeinsame Ausstellung fand vom 1. bis 29. März 1981 statt. Das war auch der Moment, wo ich das Gefühl hatte, dass wir etwas erreicht haben. Wir haben auch außerhalb Leonbergs ausgestellt, zum Beispiel in der Partnerstadt Belfort. Die meisten Ausstellungen habe ich als Glaskasten-Vorsitzender eröffnet. Und es gab auch größere Einzelausstellungen im Glaskasten, sogar von externen Künstlern, die nicht Mitglied im Glaskasten waren. Ließ sich der Vermieter und Fabrikbesitzer Erich Hägele bei Ihren Ausstellungen blicken? Ja, obwohl ihm die Kunst ein bisschen fremd war. Er war ein sehr freundlicher Mensch. Ich habe gute Erinnerungen an ihn. Als Hauptmieter war ich ja die Kontaktperson zu ihm und seiner Sekretärin. Wenn Sie an Ihre eigene künstlerische Entwicklung denken: Hat Sie die Zeit in der Schuhfabrik weitergebracht? Aus heutiger Sicht ist in den knapp vier Jahren, die ich mein Atelier in der Schuhfabrik hatte, die künstlerische Arbeit zu kurz gekommen. Einen Kunstverein wie den Glaskasten auf die Beine zu stellen und am Laufen zu halten, ist viel Arbeit. Wenn ich mal im Glaskasten war, musste ich auch auf unsere kleine Tochter aufpassen. Die hat dort auf dem Fußboden große Bilder gemalt. 1984 sind Sie dann aus dem Glaskasten ausgestiegen und für sieben Jahre zum Unterrichten an die Deutsche Schule in Madrid gegangen. Was hat Sie künstlerisch am meisten beschäftigt? Ich war zuerst sehr interessiert an Graphik, später mehr an der Malerei. Durch die Jahre begleiten mich die Illustration phantastischer Dinge, aber auch Landschaften. Ich war viel auf der Alb unterwegs und habe dort gemalt. Auch in Spanien habe ich Landschaften gemalt und in Madrid auch ausgestellt. An der dortigen Deutschen Schule war ich auch in der schulischen Theater-AG engagiert, habe das Bühnenbild, Plakate und Einladungskarten entworfen und selbst mitgespielt. Zurück zur Schuhfabrik: Was halten Sie als Ehemaliger davon, dass sich heute Bürgerinnen und Bürger aus Leonberg und darüber hinaus für ein kulturelles Begegnungszentrum in der Alten Schuhfabrik stark machen? Daran müsste eigentlich jede Stadt ein Interesse haben. Das wäre für jede Stadt eine Bereicherung. Ich fände es sehr schade, wenn dieser Kulturstandort nicht erhalten bliebe. Für Ihr Vorhaben wünsche ich Ihnen alles Gute! Die Fragen stellte Chris Heinemann   Zur Person Wolfgang Schäfer, Jahrgang 1949, ist gebürtiger Reutlinger. 1977 bis 1984 war er als Kunsterzieher am Johannes-Kepler-Gymnasium in Leonberg tätig, anschließend bis 1991 an der Deutschen Schule in Madrid. Seitdem lebt und arbeitet der Maler und Oberstudienrat a.D. in Reutlingen und Tübingen. Künstlerischer Werdegang Seit 1981 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Bilder und Objekte von Wolfgang Schäfer finden sich in privaten Sammlungen, zum Beispiel auch in Leonberg.

KuFa-Dokumentation: Offener Brief an Leonbergs Oberbürgermeister Martin G. Cohn

Offener Brief an Leonbergs Oberbürgermeister Martin G. Cohn, überreicht am 24. Juni 2022 Appell zur Schaffung eines Kulturzentrums als kreative und bildungspolitische Begegnungsstätte für alle Bürger/innen! Das Areal der Alten Schuhfabrik darf nicht ausschließlich kommerziell genutzt werden!   Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Cohn, das Thema „Alte Schuhfabrik“ hat in den vergangenen Monaten für Diskussionsstoff gesorgt. Wir halten den Beschluss des Gemeinderats für verfehlt, dass nun ein privater Investor über die Zukunft dieses Gebäudes entscheiden soll. Es steht zu befürchten, dass sich rein kommerzielle Gewinninteressen durchsetzen und hochpreisige Büro- und Wohnräume auf Kosten der Kultur entstehen. Damit hätte sich die Stadt einer einmaligen Chance beraubt!   Wie Sie wissen, hatte die Initiative Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg in einem mehrseitigen Konzept für ein sozio-kulturelles Zentrum dargelegt, welche Möglichkeiten sich mit der Sanierung des Gebäudekomplexes erschließen. Der neu gegründete Verein „KULTURFABRIK LEONBERG“ hat dieses Engagement nun bekräftigt. Der Verein setzt sich für die Schaffung eines Kulturzentrums auf dem Areal der Alten Schuhfabrik ein. Zu den Mitgliedern gehören kulturell interessierte, engagierte Bürger/innen ebenso wie freie Kunst- und Musikschaffende, Kultur-Veranstalter u.a. – es geht eben nicht, wie zuweilen hartnäckig behauptet, nur um die Interessen einzelner weniger Personen!   Auch wir, die Unterzeichner, sind der Meinung: Kunst und Kultur brauchen einen kreativen Raum, eine verwurzelte Heimat im Herzen einer lebendigen Stadt. Einen Ort für kreative und bildungspolitische Begegnungen für und von allen Bürger/innen!  Eine KULTURFABRIK LEONBERG als Ort der Vielfalt und des interkulturellen Austauschs, als offene Begegnungsstätte für alle und Ergänzung zur Leonberger Stadthalle, für Ateliers, Workshops, Vortragsreihen, Ausstellungen, Konzerte im kleinen Rahmen u.v.m.   Ob alleine oder im Zusammenspiel mit der Steinturnhalle – mit ihrer bewegten, bunten Historie ist die Alte Schuhfabrik ein perfekter Standort. Nicht viele Städte verfügen über einen solchen, über Jahrzehnte gewachsenen Standort der Kultur (siehe Chronik: Von der Alten Schuhfabrik zur Kulturfabrik). Andererseits haben kleinere Städte, beispielsweise Schorndorf, vorgemacht, wie ein Kulturzentrum das städtische Kulturleben bereichert! Leonberg, trotz seiner bald 50.000 Einwohner, steht ohne da!   Dabei gehört Leonberg auch dem Deutschen Städtetag an. In dessen Positionspapier „Kulturpolitik als Stadtpolitik“ von 2015 heißt es, politische Entscheidungen zur kulturellen Infrastruktur seien eine verantwortungsvolle Aufgabe, „weil sie das Lebensumfeld aller Bürgerinnen und Bürger betreffen und im Wettbewerb der Städte um Fachkräfte und Unternehmen eine hohe Bedeutung als Standortfaktor gewinnen.“ Und weiter: „Politik und Verwaltung müssen mehr Mut zu kulturellen Zwischen-, Um- und Nachnutzungen von öffentlichen Räumen zeigen. Die Kunstszenen und die Kultur gehören an geeignete Standorte und nicht auf Flächen mit dem geringsten Bodenwert. Der „Verbetriebswirtschaftlichung“ öffentlicher Räume ist zugunsten von Räumen der Begegnung und des Austausches sowie der Stadtbildpflege entgegenzuwirken“.   In diesem Sinne fordern wir die Stadt Leonberg auf, die Zukunft der Alten Schuhfabrik nicht komplett den finanziellen Interessen eines Investors zu überlassen, sondern sich dafür einzusetzen, dass ein Teil dieses Gebäudekomplexes von der Stadt übernommen/angemietet wird, um diese Räume preisgünstig sozio-kulturellen Einrichtungen zur Nutzung zu überlassen. Wir appellieren an Sie: Setzen Sie sich mit dem Verein Kulturfabrik zusammen! Gemeinsam lassen sich sicher aktiv und kreativ Ansätze und Lösungen erarbeiten!   Die Unterzeichner (7 Leonberger Vereine, 11 Kulturzentren aus der Region Stuttgart sowie 153 Einzelpersonen aus Leonberg und Umgebung)

KuFa-Dokumentation: Künstler kämpfen um die Schuhfabrik

LKZ-Artikel vom 12.04.2022 Künstler kämpfen um die Schuhfabrik Von Thomas K. Slotwinski Zum Original-Artikel Die Künstler in der alten Schuhfabrik in der Leonberger Innenstadt geben nicht auf. Sie werben weiterhin dafür, dass die einstige Produktionsstätte „ein Ort der Vielfalt und des interkulturellen Austauschs“ wird. Dafür haben sie einen eigenen Verein gegründet, dessen Name Motto ihres Projektes ist: Kulturfabrik Leonberg. Die Aktiven um die Vereinsvorstände Chris Heinemann und Karin Albrecht haben einen Brief an den Oberbürgermeister und die Stadträte geschrieben, in dem sie eindringlich davor warnen, die Entwicklung des Gebäudes ausschließlich einem privaten Investor zu überlassen. Denn so sieht im Moment die politische Beschlusslage aus. Mühevoller Kompromiss Es war ein mühevoller Kompromiss, zu dem sich vor knapp einem Jahr der Gemeinderat durchgerungen hat: Die westlichen und östlichen Teile des Gebäude an der Einmündung der Steinstraße in die Eltinger Straße sollen abgerissen werden. Der Kernbereich, in dem bis zum Jahr 1977 noch Schuhe hergestellt wurden, bleibt hingegen erhalten. Geplant sind dort Wohnungen in bester Lage am Rande der Altstadt und direkt gegenüber des künftigen Quartiers Postareal. Aber auch die Künstler, die in dem genau 125 Jahre alten Gebäude ihre Ateliers haben, dürfen hoffen, in einer umgestalteten Schuhfabrik präsent zu sein. Investor soll Generalsanierung stemmen Doch die Neugestaltung des alten Gebäudes soll nicht unter städtischer Regie laufen. Dafür, so sieht es die große Mehrheit im Gemeinderat, fehlt der stark schuldenbelasteten Stadt schlicht das Geld. Ein privater Investor soll eine Generalsanierung, die vor einem Jahr mit gut sieben Millionen Euro veranschlagt war, übernehmen. In dessen Plänen soll aber sichergestellt werden, dass die Kultur weiterhin einen Platz im einstigen Fabrikgebäude hat. Doch genau daran glauben die Aktiven des Vereins Kulturfabrik nicht. Die Lange Kunstnacht Anfang Mai hatten sie dafür genutzt, Besucher auf ihre Lage hinzuweisen und um Unterschriften zu bitten. Insgesamt 149 sind so zustande gekommen. Auch andere Vereine haben unterschrieben Auch elf regionale und sieben Leonberger Kulturvereine setzen sich für eine Schuhfabrik als Kulturstätte ein. Sie alle haben den offenen Brief mitunterzeichnet, den jetzt die Vereinsspitze beim Oberbürgermeister abgegeben hat. „Es steht zu befürchten, dass sich rein kommerzielle Gewinninteressen durchsetzen und hochpreisige Büro- und Wohnräume auf Kosten der Kultur entstehen“, argumentiert der Verein in dem Brief. Städtetag sieht Kultur als Standortfaktor Die Vorstände Heinemann und Albrecht berufen sich dabei auch auf ein Positionspapier des Deutschen Städtetages, dem Leonberg angehört, aus dem Jahr 2015: „Politische Entscheidungen zur kulturellen Infrastruktur sind eine verantwortungsvolle Aufgabe, weil sie das Lebensumfeld aller Bürger betreffen und im Wettbewerbe der Städte um Fachkräfte und Unternehmen eine hohe Bedeutung als Standortfaktort gewinnen“, heißt es dort. Und weiter: „Der Verbetriebswirtschaftlichung öffentlicher Räume ist zugunsten von Räumen der Begegnung und des Austausches entgegenzuwirken.“ Deshalb, so fordert der Verein Kulturfabrik, solle die Stadt die Zukunft der Schuhfabrik „nicht komplett den finanziellen Interessen eines Investors überlassen, sondern sich dafür einzusetzen, dass ein Teil des Gebäudekomplexes von der Stadt übernommen oder angemietet wird, um diese Räume preisgünstig sozio-kulturellen Einrichtungen zur Nutzung zu überlassen.“ Cohn lobt Initiative Zumindest beim Oberbürgermeister stoßen die Initiatoren auf offene Ohren. „Ich finde es großartig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zu einem Verein zusammengeschlossen haben und sich für ihre Ziele einsetzen“, sagt Martin Georg Cohn (SPD). „Das ist gelebte Demokratie.“ Gemeinsam mit dem Gemeinderat werde man das Schreiben nun in der nächsten Sitzung diskutieren. Damit verlässt der Sozialdemokrat Cohn zumindest in der Tendenz die bisherige Linie seiner Partei. Hatte doch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christa Weiß den Grünen, die das Anliegen der Künstler schon immer unterstützt haben, vor einem Jahr vorgeworfen, angesichts der leeren Stadtkasse „traumtänzerisch unterwegs“ zu sein.