Online-Konzert gegen Corona-Frust
Mit rockigen „Songs für´s Lockdown geplagte Gemüt“ bringt Matthias Bauersachs die Stimmung in Leonberg und der Region wieder auf Vordermann. Der Sänger und Gitarrist der Leonberger Band „Mattheo und die Bringer“ lädt für Mittwoch, 24. März 2021, ab 20 Uhr zum 1. Solo- und Unplugged-Online-Konzert ein. Motto: „Ihr trinkt Wein, ich mache Sound“. Wer bei dem „etwas anderen Konzert mit Lagerfeuerromantik per Videolivestream“ dabei sein will, sollte rechtzeitig sein Online-Ticket ordern: entweder persönlich im VinteTrez-Shop in Rutesheim, Flachter Straße 8, Telefon 07152-3306463, oder online unter https://www.vintetrez.de Abb.: Courtesy mattheo & DIE BRINGER
Jazzclub mit eigenen Räumen
Der Jazzclub Leonberg e.V. verfügt erstmals seit seiner Gründung im Jahr 2017 über eigene Veranstaltungsräume. Am 18. Februar 2021 hat der Club den Kaufvertrag für die weit über 100 Quadratmeter großen Räume einer ehemaligen Tanzschule im Leo 2000-Gebäude unterschrieben, wie Frithjof Gänger berichtet. Der erste Vorsitzende des Jazzclub kündigt an: „Wir können sofort loslegen, wenn die Corona-Beschränkungen gelockert werden.“ Auf den Clubeingang an der Eltinger Straße 61 soll künftig ein Leuchtschild hinweisen. Abb.: Courtesy Jazzclub
Reingeschaut: Besuch von der Bundespolitik
Reingeschaut: Besuch von der Bundespolitik Der FDP-Wahlkreisabgeordnete Florian Toncar informierte sich im Künstlerhaus Ende Juli 2020 trudelte bei der Initiative Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg (IKKL) eine E-Mail aus dem Böblinger Wahlkreisbüro der FDP ein: Der Bundestagsabgeordnete Florian Toncar ließ anfragen, ob er zu einem Informationsaustausch über die Lage von Künstlern und Kulturschaffenden in Leonberg inklusive Besichtigungstour durchs Künstlerhaus vorbeischauen könne. Während des am 11. August 2020 anberaumten rund einstündigen Besuchs ließ sich der Abgeordnete in Begleitung des Leonberger FDP-Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Schönwald und des stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden und FDP-Stadtrats Kurt Kindermann von IKKL-Mitgliedern durch die alte Schuhfabrik führen. Dabei erläuterten die IKKL-Vertreter das Zusammenspiel der vier im Künstlerhaus aktiven Kunstinstitutionen, bestehend aus Künstlerateliers, Fachgeschäft BILD+RAHMEN, Galerie im Künstlerhaus sowie VHS-Kunstschule. Vor dem Hintergrund der für diesen Herbst angekündigten Gemeinderatsentscheidung über Abriss oder Erhalt des mehr als 120 Jahre alten, letzten erhaltenen Zeitzeugens der Leonberger Industrialisierung warben die IKKL-Vertreter zugleich für dessen Sanierung und Ausbau zu einem Kunst- und Kultur-Begegnungszentrum für alle Bürgerinnen und Bürger aus Leonberg und der Region. Der 40-jährige Abgeordnete und Rechtsanwalt seinerseits sprach sich für eine konsequentere staatliche Unterstützung aller von der Corona-Krise existenziell bedrohten Kunst- und Kulturschaffenden aus und erkundigte sich nach der Situation in Leonberg. Die IKKL-Vertreter begrüßten das Engagement des Bundestagsabgeordneten und wiesen ergänzend darauf hin, dass zur Existenzsicherung auch die Erhaltung und Pflege der alten Schuhfabrik in Leonberg gehört, damit künstlerische und kulturelle Vielfalt in Leonberg auch in Zukunft einen Ort hat, an dem sie stattfinden kann.
Tunnelblick statt ganzheitlicher Betrachtung
Tunnelblick statt ganzheitlicher Betrachtung In die Entscheidung über die alte Schuhfabrik müssen auch Argumente für ihren Erhalt einfließen Eigentlich sollte die Grundsatz-Entscheidung über Sanierung oder Abriss der alten Schuhfabrik schon im Frühjahr 2020 fallen. Doch die Corona-Krise hat nicht nur unsere Planungen für ein Künstlerhausfest, sondern auch die Terminplanung von Stadtverwaltung und Gemeinderat durchkreuzt. Und so kam es, dass die entscheidende Gemeinderatssitzung bereits zwei Mal verschoben wurde. Jetzt heißt es, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 17. November 2020, ab 19 Uhr über die alte Schuhfabrik entscheidet. Zukunftskonzept veröffentlicht Wir haben die Zeit genutzt. In den vergangenen Monaten haben wir unseren Vorschlag, wie es aus unserer Sicht mit der alten Schuhfabrik weitergehen sollte, noch einmal gründlich überarbeitet und auf den allerneuesten Stand gebracht. Das von uns vorgelegte Konzept entwirft, kurz gesagt, eine Zukunftsvision, wie das bestehende Künstlerhaus zu einem „Begegnungszentrum für Kunst und Kultur“ weiterentwickelt werden kann. Das neue Begegnungszentrum mit dem Namen „Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg“ soll nicht nur kunstinteressierte Menschen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger ansprechen. Ja, wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Wir schlagen die Einbeziehung der ebenfalls historischen Steinturnhalle in ein neu zu schaffendes „Kulturareal Steinstraße“ vor. Damit könnten die kulturellen Angebote von Künstlern, Kulturschaffenden und Vereinen zielgenau an der Schwelle zwischen Altstadt und neuer Stadtmitte gebündelt und zudem für eine dauerhafte Belebung der umgebenden alten und neuen Wohn- und Geschäftsviertel genutzt werden. Wer sich einen schnellen Überblick über unsere Vorschläge verschaffen möchte, findet eine Kurzversion unter „KKL-Doku“ auf dieser Internetseite. Wer sich darüber hinaus für weitere Einzelheiten interessiert, kann sich in die anschließende Langfassung vertiefen. Entscheidung rückt näher Bereits im Februar 2020 hatten wir als Initiative Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg (IKKL) unser Konzept an die Stadtverwaltung geschickt. Doch damals war die Kulturamtsleitung noch nicht wieder besetzt, dann kam die Corona-Krise und es tat sich erst einmal nichts. Erst im Juni 2020 kam es auf Einladung der IKKL zu einem ersten Treffen mit dem neuen Ressortchef inklusive Besichtigung der Schuhfabrik. Ende Juli 2020 präsentierte das Kulturamt dann einen „Fahrplan“ für diesen Herbst: erst eine Hausbegehung durch den Gemeinderat, dann Beratung in den Ausschüssen und zum Schluss Entscheidung durch den Gemeinderat. Fragwürdige Hausbegehung Schon im Vorfeld der für den 29. September 2020 anberaumten nichtöffentlichen Hausbegehung wollte die Stadtverwaltung unser Konzept den Bürgervertreter/innen zugänglich machen. Doch daraus wurde nichts. Begründung: Der Gemeinderat wolle sich zuerst ausschließlich mit dem baulichen Zustand befassen. Diese Herangehensweise wird unserer Ansicht nach der Sache nicht gerecht. Ein historisches Bauwerk wie die alte Süddeutsche Schuhfabrik, dessen älteste Teile fast 200 Jahre alt sind, darf nicht allein von seinem baulichen Zustand her beurteilt werden. Statt des verengten Blicks auf erwartbare altersbedingte Schäden und deren Folgekosten könnte eine ganzheitlich ausgerichtete Betrachtungsweise zu einem objektiveren Urteil führen. In eine solche ganzheitliche Betrachtung muss zum einen die historische Bedeutung der Schuhfabrik als letzter Zeitzeugin der Leonberger Industrialisierung und zum anderen ihre gegenwärtige Bedeutung für die lokale und regionale Kunst- und Kulturszene einbezogen werden. Nicht zuletzt gilt es auch, die zukünftigen Chancen zu berücksichtigen, die mit der von uns vorgeschlagenen Umwandlung des bestehenden Künstlerhauses in ein Kunst- und Kultur-Begegnungszentrum für alle Bürger/innen und die Stadt insgesamt verbunden sind. Politik der Abrissbirne Es ist beklagenswert, dass es in Leonberg offenbar an historischem Bewusstsein mangelt. Einen Verein, der sich um die Pflege der Stadt- und Regionalgeschichte kümmert, sucht man hier vergebens. Da verwundert es nicht, dass die Politik der Abrissbirne bisher kaum auf Widerspruch stieß. Auf diese Weise hat Leonberg schon viele historische Gebäude verloren: Erinnert sei beispielsweise an das Schießhaus am alten Friedhof (aus dem Jahr 1602), an das aus dem 19. Jahrhundert stammende Wohnhaus des Züchters der Leonberger Hunde, Heinrich Essig, und an die ehemalige Schuhfabrik Schmalzriedt in der Bahnhofstraße. Erst ließ man die Gebäude verfallen, dann hieß es: zu teuer zum Sanieren. Dieses Muster darf sich bei der alten Schuhfabrik nicht wiederholen. Ein Abriss der alten Schuhfabrik wäre nicht wieder gutzumachen. Wo ein Wille ist Im Übrigen werden angeblich zu hohe Kosten – wie neuerdings auch die Steuerausfälle infolge der Corona-Krise – gerne als Argumente vorgeschoben, um eine zukunftsweisende Diskussion im Keim zu ersticken. Landauf, landab hat sich aber in vielen ähnlich gelagerten Sanierungsfällen gezeigt: Wo ein Wille ist, da ist meistens auch ein Weg. Nicht von ungefähr weisen Fachleute darauf hin, dass es genügend Beispiele gibt, wie auch mit geringen Mitteln auf respektable Art und Weise saniert und restauriert werden kann. Lesetipp zur Geschichte der alten Schuhfabrik: https://zeitreise-bb.de/schuh/