Jugendspielclub „D!E vögel“: Alte Schuhfabrik als Drehort
Jugendspielclub „D!E vögel“: Alte Schuhfabrik als Drehort „KAFKAESK“e Szenen Seit 2018 sorgt der Jugendspielclub „D!E vögel“ für Aufsehen. 2021 hat die Theatergruppe der Stadt Leonberg, die sich an Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren wendet, Pandemie bedingt einen Film produziert: „KAFKAESK“ nach dem Roman „Das Schloss“ von Franz Kafka. Gedreht wurde an verschiedenen Orten in Leonberg, unter anderem in und um das Künstlerhaus in der Alten Schuhfabrik. Wer mehr über den Jugendspielclub erfahren möchte, wendet sich an das Amt für Kultur und Sport, Katja Rohloff, Tel. 07152.9901423.
Gegründet: Verein löst Initiative ab
Gegründet: Verein löst Initiative ab Im neuen Verein Kulturfabrik Leonberg engagieren sich auch Außenstehende Am 20. Oktober 2021 haben zwölf engagierte Bürgerinnen und Bürger in der alten Schuhfabrik den Verein „Kulturfabrik Leonberg“ gegründet. Der vollständige Vereinsname lautet „Kulturfabrik Leonberg – Begegnungszentrum für Kunst, Kultur, Kreativität und Bildung“. Derzeit läuft die Eintragung ins Vereinsregister. Bis der Bescheid vom Registergericht vorliegt, trägt der Verein den Zusatz „e.V. i. Gr.“, das heißt „eingetragener Verein in Gründung“. Anschließend soll die Gemeinnützigkeit beantragt werden. Vom Haus der Künstler zur Kulturfabrik für alle Rein formal tritt der Verein Kulturfabrik Leonberg die Nachfolge der vor zwei Jahren gegründeten Initiative Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg (IKKL) an. Allerdings gibt es wichtige Unterschiede zwischen beiden. Zunächst fällt auf, dass das Wort „Künstlerhaus“ nicht mehr vorkommt. Wir haben uns dazu entschlossen, den Begriff Künstlerhaus im Vereinsnamen wegzulassen. Nicht weil wir die seit 40 Jahren maßgeblich von Künstler/inne/n geprägte Geschichte der Schuhfabrik unter den Teppich kehren wollen, sondern weil wir damit einen Neuanfang in der zukünftigen Ausrichtung des Hauses deutlich machen wollen. Wir gehen davon aus, dass Künstlerinnen und Künstler auch weiterhin den Betrieb im Haus mit ihren Ideen, Werken und Aktionen bereichern. Aber nicht nur sie. Denn gemäß unserer Vision von der Kulturfabrik soll das Haus künftig auch anderen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten, Einzelpersonen ebenso wie ganzen Vereinen, Raum für kreative Aktivitäten bieten. So steht es in unserer Vereinssatzung, auf die weiter unten näher eingegangen wird. Dementsprechend – und das ist ein weiterer Unterschied zur Initiative – gehören neben aktuellen Hausnutzer/inne/n auch bislang außenstehende Kulturschaffende und interessierte Bürger/innen aus Stadt und Region zu den Gründungsmitgliedern. Siebenköpfiger Vorstand Wie groß das Engagement der Gründungsmitglieder ist, zeigt die Tatsache, dass sich sieben von ihnen in die Vorstandsarbeit einbringen. Mit vereinten Kräften wird sich dieser Vorstand nun darum kümmern, dass das Projekt Kulturfabrik, soweit dies auch vor der Sanierung schon möglich ist, mit Leben erfüllt wird. Den engeren, vertretungsberechtigten Vorstand bilden Chris Heinemann als Vorsitzender, Carina Straub als zweite Vorsitzende und Karin Albrecht als Kassenwartin. Den erweiterten Vorstand vervollständigen Tobias Kegler, Matthias Bauersachs, Brigitte Guggenbiller und Marei Drassdo. Der Vorstand ist auf ein Jahr gewählt. Ehrgeizige Vereinsziele Die rund einstündige Gründungsversammlung in der Galerie im Künstlerhaus war das Ergebnis eines über fünf Monate intensiv geführten Diskussionsprozesses. Bis zur letzten Minute wurde lebhaft auf verschiedenen Kanälen über die Vereinssatzung diskutiert. Mit der „Förderung von bürgerschaftlichem und gemeinnützigem Engagement auf den Gebieten Kunst, Kultur, Kreativität und Bildung“ sowie der „Förderung von zwischenmenschlicher und internationaler Begegnung und Zusammenarbeit, gegenseitiger Toleranz und der Völkerverständigung“ hat sich der Kulturfabrik-Verein ehrgeizige Ziele gesetzt. In der einstimmig beschlossenen Satzung heißt es weiter, dass ein besonderes Augenmerk „der Entwicklung kultureller Vielfalt sowie der Förderung junger Kunst- und Kulturschaffender sowie freier Kulturgruppen“ gilt. Raumangebote für Vereine und BI´s Verwirklicht werden sollen diese Ziele durch Veranstaltungen beispielsweise in den Bereichen bildende Kunst, Fotografie, (Klein-)Kunst, Musik, Literatur, Kabarett sowie Politik und Stadtgeschichte. Flexible Raumangebote zu einem sozial vertretbaren Preis für Vereine, Bürgerinitiativen, Künstler und Kulturschaffende sollen Workshops, Kurse, Diskussionen, Charity-Veranstaltungen, Basare und mehr ermöglichen. Um dies zu erreichen, treten die Vereinsmitglieder für Erhalt, Sanierung und Umgestaltung der „alten Schuhfabrik“ zum angestrebten Begegnungszentrum Kulturfabrik ein. Die Vereinsmitglieder treten außerdem für die Einrichtung eines Künstler-/Kultur-Cafés oder -Bistros im Begegnungszentrum ein. Kulturprogramm für alle Bürger/innen Bereits in unserem im September 2020 veröffentlichten Konzeptvorschlag für die künftige Nutzung der alten Schuhfabrik als „Begegnungszentrum für Kunst und Kultur“ hatten wir die Gründung eines Vereins in Aussicht gestellt, sobald der Gemeinderat über die Zukunft des Gebäudes entschieden hat. Allerdings wurde uns schon während der Gespräche in der Projektgruppe zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 klar, dass es nötig sein würde, möglichst bald mit einer Vereinsgründung unsere Entschlossenheit und die künftige Ausrichtung auf ein alle Bürger/innen ansprechendes Kulturprogramm zu unterstreichen.
„Kulturelle Angebotslücke schließen“
Nachgefragt: Kunst- und Kulturinteressierte über die Vereinsgründung „Kulturelle Angebotslücke schließen“ Allmählich macht in Stadt und Region die Nachricht vom neuen Kulturfabrik Leonberg e.V. i.Gr. die Runde. Wir haben schon mal einige kunst- und kulturinteressierte Menschen aus Leonberg nach ihrer Meinung zu unserer Vereinsgründung gefragt. Jessica Emminghaus, Musikerin Ich denke, dass der Verein Kulturfabrik das kulturelle Leben in Leonberg in vielfältiger Weise bereichern kann, indem er Menschen mit unterschiedlichem Alter und unterschiedlichsten Hintergründen über die Kunst und die Kultur zusammenbringt. Die Kulturfabrik kann zukünftig ein Ort sein, an dem sich jeder einbringen und wohlfühlen kann. Wieland Storek, ehemals stv. Vorsitzender Galerieverein Leonberg Man hört immer wieder die Meinung, man habe mit Galerieverein und Stadthalle bereits ausreichende Kulturstätten und brauche keine weiteren in Leonberg. Diese Argumente laufen ins Leere! Die Schuhfabrik, mit neuem und noch besser passendem Namen Kulturfabrik, soll vielmehr in Ergänzung zu Galerieverein und Stadthalle eine Begegnungsstätte für kultur- und kunstinteressierte Menschen sein, die einen Dialog mit Gleichgesinnten suchen, die Freude an Bildern, Skulpturen, aber auch an Literatur, an Jazz, an Kleinkunst haben. Gudrun Sach, Grüne-Fraktion im Leonberger Gemeinderat Eine lebenswerte Stadt besteht nicht nur aus kühlen Wohnblocks, Straßen und Geschäften, sondern auch aus Räumen, wo man/frau sich treffen, Ideen entwickeln und kreativ werden kann. Das Areal aus Alter Schuhfabrik, Steinturnhalle und dem Platz dazwischen (dann mit weniger Autos und mehr Bäumen) ist ideal für solch eine Art von Quartiersarbeit in aller Vielfalt und für alle Altersgruppen, angefangen mit der Jugendkunstschule. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich jetzt ein Verein „Kulturfabrik Leonberg“ gegründet hat – es lebe die Eigeninitiative! Oliver Graf, Fotostudio Oliver Graf Kultur ist wichtig in einer Stadt, sie eint die Menschen. Und in diesem Zusammenhang sind der Verein zum Erhalt der Schuhfabrik und die Ideen, die dahinterstehen, eine tolle Sache. Sonja Ontrup-Wendel, Malgruppe K-maeLeon Ich finde es gut, dass es jetzt einen Verein Kulturfabrik in Leonberg gibt. Damit wird endlich sichtbar, wie groß die Unterstützung bei den Bürgerinnen und Bürgern für ein solches Begegnungszentrum ist. Denn es gibt eine kulturelle Angebotslücke zwischen Stadthalle und Spitalhof, die die künftige Kulturfabrik schließen sollte: von Kleinkunst über Musik bis zu kleinen Ausstellungen. Frithjof Gänger, Vorsitzender des Jazzclub Leonberg Die Gründung des Vereins Kulturfabrik Leonberg ist ein weiterer Baustein, die Rolle der Kultur im gesellschaftlichen Gefüge zu stärken. Joseph Beuys, den ich noch persönlich kennenlernen durfte, erkannte: „Die Kunst ist das Bild des Menschen selbst. Das heißt, indem der Mensch mit der Kunst konfrontiert ist, ist er im Grunde mit sich selbst konfrontiert.“