Erprobt: Vorgeschmack auf die Kulturfabrik
Zur „Kleinen Langen Kunstnacht“ gab es in der Schuhfabrik Kunst mit Live-Musik und Wortakrobatik
Bei der spontan ins Leben gerufenen „Kleinen Langen Kunstnacht“, kurz KLaKuNa, Ende Juli 2021 konnten die Besucher einen ersten Vorgeschmack dessen bekommen, was sie in einer künftigen Kulturfabrik erwartet. Trotz ultrakurzer Vorbereitung und pandemiebedingten Hygiene-Vorschriften hatten die Aktiven der Initiative Kulturfabrik Künstlerhaus Leonberg (IKKL) eine einzigartige Kooperation auf die Beine gestellt.
Gleich nach dem „Einchecken“ im Hof des seitherigen Künstlerhauses wurden die Kunstfans von Live-Musik des Liedermachers Markus Klohr empfangen, der auf einem improvisierten Podium eigene Songs zur rockig gespielten Gitarre präsentierte. In den Pausen unterhielt die Slam-Poetin Therese Degen die Zuhörer mit mal nachdenklichen, mal amüsanten, mitunter grotesken Texten aus der eigenen Feder. Engagiert hatte die beiden Künstler das IKKL-Mitglied, der Gebersheimer Kleinkunstveranstalter Werner Holler, der sich mit seiner wandernden Kukuksbühne in der Region einen Namen gemacht hat.
Als ein Gewitter aufzog, verlagerte sich die Veranstaltung in eines der drei Ateliers in der Schuhfabrik. Dort und in den Nachbarräumen im zweiten Obergeschoss gingen Klangkunst und Wortakrobatik im weiteren Verlauf eine wunderbare Liaison auf Zeit mit der visuellen Kunst ein: Während die Wortspiele und Songtexte der beiden Tonkünstler nicht selten zum Schmunzeln animierten, wanderten die Blicke beispielsweise über farbenfrohe Gouachen zum Thema Weinberge von Brigitte Guggenbiller, konnten verweilen auf humorvollen „Wimmelbildern“ von Edeltraud Eisenhardt, neuen Porträts von Thomas Lang oder expressiven Landschaften von Karin Albrecht, bevor sie vielleicht eintauchten in abstrakte Farbkompositionen „nach der Natur“ von Hannelore Schulz, originelle Zeichnungen von Sabine Rempp oder die von Chris Heinemann neuerdings präsentierten großformatigen Fotografien mit jahreszeitlichen Impressionen rund um die alte Schuhfabrik.
Kurzum: Den Besucher/innen bot sich ein rundes audiovisuelles Kulturerlebnis mit vielerlei Facetten, das erahnen ließ, welche breit gestreuten Möglichkeiten für Cross-over- oder Spezialthemen im kleinen Rahmen sich einem kunst- und kulturinteressierten Publikum in Zukunft noch bieten werden.